Nachhaltig und verantwortlich?
In einem Memorandum an das EU Umweltkommissariat von Ende 2007 fragt Veolia in diesem Zusammenhang: „Ist es zu verantworten, dass der Kunde für Maßnahmen des Nachfragemanagements" (Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, zum Schutz der Ressource Grundwasser etc.) „höhere Wasserpreise zahlen muss, wenn die Erschließung zusätzlicher Wasserressourcen günstiger ist?" Mit anderen Worten: Wenn das Sanieren brüchiger Rohre und die langfristige Nutzung vorhandenen Grundwassers teurer ist als die Gewinnung recycelten Wassers aus Oberflächenwasser, Abwasser oder Entsalzung , warum dann Rohre sanieren und das empfindliche Grundwasser schützen? Warum dann noch Nachhaltigkeit? Insbesondere wenn dies den benötigten  Wasserverbrauch reduziert und damit die Rendite Veolias!  Offiziell wirbt Veolia insbesondere in Deutschland mit dem Nachhaltigkeitsanspruch, verfasst ausführliche Nachhaltigkeitsberichte und verkündet Glanzleistungen für die Umwelt. Wie passt dieses Image zu der die natürlichen Ressourcen missachtenden knallhart an Rendite ausgerichteten Politik in Brüssel?

2006 verpasste sich Veolia auch das Image „Verantwortliche Lobbyarbeit" und veröffentlichte unter diesem Titel angelehnt an die UN-Initiative für transparentes Lobbying Daten über die Lobby Aktivitäten des Konzern. In dieser Veröffentlichung erwähnt Veolia bezüglich der EU die Beteiligung an zwei Wasserorganisationen (EUREAU and Aquafed), einer Wasserwirtschaftslobbygruppe (Business Europe) und an einem Thinktank (Confrontationes Europe). Unabhängige Beobachter der „Corporate Europe Observatory"  haben aber bereits die Beteiligung an 7 Wasser-, 11 Wirtschaftslobbygruppen und 5 Thinktanks nachgewiesen. Wie lässt sich dies mit dem Image „Verantwortliche Lobbyarbeit" vereinbaren?